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Belastungssituationen

Alleinsein ist nicht Einsamkeit - Warum es gut ist, auch Zeit mit sich selbst zu verbringen

Vielen Menschen fällt es schwer, Zeit allein zu verbringen und heutzutage sind wir es auch nicht mehr gewohnt.

Eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes zeigt: Rund 80 Prozent der Frauen und Männer unter 60 Jahren verbringen täglich Zeit mit bekannten Personen außerhalb des Haushalts1 – also in Gemeinschaft mit anderen. Dies könnte daran liegen, dass Alleinsein oft mit negativen Gefühlen assoziiert und sogar mit Einsamkeit gleichgesetzt wird. Dabei bezeichnen beide Begriffe unterschiedliche Dinge: So meint Alleinsein eigentlich nur den Zustand, dass zu diesem Zeitpunkt keine anderen Menschen in der Umgebung sind. Man fährt allein im Auto, sitzt allein im Büro oder ist alleine Zuhause. Einsamkeit beschreibt hingegen ein schmerzliches Gefühl, sich nicht zugehörig oder sogar vom sozialen Leben isoliert zu fühlen – dies kann man sogar in Gesellschaft empfinden.

Die Assoziation von Alleinsein mit negativen Gefühlen wie Einsamkeit, lässt uns dabei oft vergessen, dass Zeit alleine auch positive Aspekte mit sich bringt. Daher flüchten sich viele in das Verbringen von Zeit mit anderen Menschen. Aber: Auch zu viele private Aktivitäten in Gesellschaft können negative Auswirkungen haben. Grund hierfür ist häufig die ständige Erreichbarkeit über Handy und Social Media in unserem digital geprägten Zeitalter. Man bekommt leicht das Gefühl, etwas zu verpassen und im sozialen Umfeld den Anschluss zu verlieren. Dieses Empfinden wird als „fear of missing out“ bezeichnet und es macht sich selbst dann breit, wenn unser Alltag voll mit To-dos und Beschäftigungen ist, die wir erledigen müssen. Das setzt viele Menschen unter Druck – und sorgt für Stress und Belastung.2 Die Balance zwischen dem Alleinsein und der Gemeinsamkeit mit anderen gerät aus dem Gleichgewicht. Oft vergessen wir dabei Pausen einzulegen und Momente der Ruhe zu erleben. Dabei kann gerade auch die Zeit mit sich selbst positive Effekte3 haben und bewusst als Kraftquelle genutzt werden, um die innere Stärke wieder zu aktivieren. Besonders in Lebensphasen, in denen Belastungssymptome wie Traurigkeit, Pessimismus und Antriebslosigkeit überwiegen, ist es wichtig für sich selbst eine Strategie zu finden, die einem guttut. Dies kann beispielsweise auch eine Aktivität, die man allein unternimmt, sein. Vielleicht hegen Sie schon lange den Gedanken, sich die Zeit zu nehmen und Dinge zu tun, die Ihnen guttun. Nehmen Sie sich diese Zeit bewusst und haben Sie keine Angst davor. Zusätzlich können auch pflanzliche Arzneimittel unterstützen, in unterschiedlichen Belastungssituationen zu innerer Stabilität zu finden.

Tipps: Wie Sie durch Alleinsein Ihre innere Stärke aktivieren

Wie jede andere Emotion wird auch das Gefühl des Alleinseins, im Sinne von allein Zeit zu verbringen, von jedem Menschen ganz individuell empfunden: Manchen Menschen fällt es schwer, allein zu sein – anderen wiederum gelingt es gut. Wenn Sie zu den Menschen gehören, denen das Alleinsein schwerfällt, finden Sie hier 6 Tipps um das Alleinsein positiv anzugehen und erfahren, warum sich Ich-Zeiten lohnen.

  • Versuchen Sie die Zeit für sich bewusst zu nutzen um Dinge zu tun, die Sie mögen und die Ihnen guttun. Kochen Sie ihr Leibgericht, verbringen Sie Zeit in der Natur, genießen Sie eine warme Tasse Tee bei Ihrem Lieblingsbuch. So schaffen Sie sich ganz bewusst wohltuende Ich-Zeiten.
  • Seien Sie mutig, neue Dinge auszuprobieren und belohnen Sie sich für Dinge, die Sie allein geschafft haben! Eine Möglichkeit ist auch, tägliche Erfolge aufzuschreiben, das steigert Ihre Selbstwertschätzung!
  • Sehen Sie das Alleinsein als einen Schritt zur Unabhängigkeit und als Möglichkeit, neue Seiten an sich zu entdecken. In Ihren Ich-Momenten können Sie Ihren Wünschen und Träumen freien Lauf lassen!
  • Nutzen Sie das Alleinsein um konzentrierter und kreativer zu werden. Zeit allein hilft unserer Konzentrationsfähigkeit. Durch die Ruhe können Gedanken besser fokussiert werden.
  • Gönnen Sie Ihrem Geist eine Pause. Gelegentlich Zeit mit sich selbst zu verbringen, sich also vor äußeren Reizen wie dem Handy oder sozialen Kontakten zu schützen, entspannt. Unser Gehirn braucht Ruhephasen und den Wechsel von Anspannung und Entspannung.
  • Und vor allem: Wertschätzen Sie ihr eigenes Ich! Sie selbst bestimmen, was Ihnen guttut! Umgeben Sie sich mit Positivem: Lernen Sie Ihre persönlichen Energiespender kennen, die Sie unterstützen, Schritt für Schritt Ihre innere Stärke wiederaufzubauen.

Rapp I. Klein T. Gruhler J. Soziale Einbindung im Lebensverlauf. In: Ergebniskonferenz zur Zeitverwendungserhebung 2012/2013. DEU, 2017. S. 142.

Techniker Krankenkasse (TK). Entspann dich, Deutschland. TK-Stressstudie 2016. 2017.

Coplan R. Bowker J. “Should we be left alone?” Psychological perspectives on the costs and benefits of solitude. In: Cultures of Solitude: Loneliness, Limitation, and Liberation. Peter Lang Frankfurt, 2017.

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