×

Strategie

Die Leere danach: Weihnachtsstress und Entlastungsdepression vermeiden

Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt: Die Redensart mutet weihnachtlich an, und sie passt in unzähligen Fällen leider auch zu den Festtagen und der Zeit danach. Eigentlich ist Weihnachten das Fest der Liebe, und doch artet es in vielen Familien jedes Jahr in puren Stress aus. Nicht nur das: Wenn alles vorbei und überstanden ist, fällt der Druck ab – und so mancher fällt in ein tiefes Loch. Wir erklären die Hintergründe für dieses Phänomen und geben Ihnen Tipps an die Hand, die helfen, dem Weihnachtsstress und einer anschließenden sogenannten Entlastungsdepression vorzubeugen.

Warum entsteht Weihnachtsstress immer wieder?

Eigentlich ist es eine Zeit der puren Vorfreude. Die Fernsehwerbung vermittelt uns Bilder von glänzenden Kinderaugen, glitzernder Deko, leckerem Essen und Harmonie pur. Familienmitglieder, die sich möglicherweise länger nicht gesehen und gesprochen haben, kommen endlich wieder zusammen, um einen oder mehrere Feiertage gemeinsam zu verbringen. Doch genau darin liegt häufig eine Menge Explosionsstoff. Konflikte, die tief vergraben waren, geraten plötzlich an die Oberfläche – heftige Streite können die Folge sein.

Darüber hinaus sind die Erwartungen so hoch, dass sie in den allermeisten Fällen von der Realität enttäuscht werden. Der Weihnachtsstress, den sich viele Menschen in der Adventszeit machen, ist von der ungesunden Sorte und nennt sich „Disstress“. Er wird als Druck erlebt und kann anschließend Krankheiten wie Burnout oder Depressionen auslösen. Im Gegensatz dazu steht der sogenannte „Eustress“, der produktiv ist und die Vorfreude sogar steigert.

Warum machen sich viele Menschen Weihnachtsstress?

Für Unzufriedenheit während der Weihnachtszeit sorgt weniger der organisatorische Stress – Baum besorgen, Geschenke kaufen, Deko basteln –, sondern eher der unbedingte Wunsch nach Perfektion, Frieden und 100-prozentiger Harmonie unter allen Familienmitgliedern. Erhöht wird dieser Druck meist durch die Ausweglosigkeit. Die Treffen an den Feiertagen sind oft jahre- oder sogar jahrzehntelange Tradition. Der Weihnachtsstress überträgt sich von einem Familienmitglied auf das andere. Zudem möchten vor allem Eltern ihren Kindern ein möglichst perfektes Fest bereiten, an das diese sich noch als Erwachsene gerne zurückerinnern.

Warum kommt es nach den Festtagen zur anschließenden Depression?

Nach dem Weihnachtsstress macht sich bei vielen eine unangenehme Leere breit. Dies kann direkt „zwischen den Jahren“ an den freien Tagen passieren, nachdem alle abgereist sind und plötzlich Stille herrscht, oder im Januar, wenn das Alltagsleben wieder beginnt. Betroffen sind besonders häufig Menschen, die ohnehin zu Stimmungsschwankungen neigen. Im Weihnachtsstress sind wir so eingespannt und aktiv, dass wir nicht merken, dass es uns schlecht geht. Zudem reißen sich zerstrittene Paare oft zusammen, um vor der Familie den Schein zu wahren. Fällt diese Anspannung ab und wir haben auf einmal Zeit zum Nachdenken, dann tritt das eigentliche Befinden ans Tageslicht. Doch auch wenn alles nach dem eigenen Empfinden gut verlief, kann sich innere Leere breitmachen. Ein weiterer Faktor, der nicht zu unterschätzen ist: Die dunkle Jahreszeit trägt zu depressiven Verstimmungen enorm bei. Vor allem im Januar, wenn draußen nichts mehr glitzert und funkelt, werden viele traurig.

Woran Sie eine Entlastungsdepression erkennen

Bis zu einem gewissen Grad ist eine Entlastungsdepression normal und wird nicht als Krankheit eingestuft. Hinter der gefühlten Leere kann ein Serotoninmangel stecken, zudem muss der Körper die Stresshormone nach der hohen Anspannung wieder herunterregulieren. Diese Symptome können bei einer Entlastungsdepression auftreten:

•    Energie- und Antriebslosigkeit
•    Müdigkeit und mentale Erschöpfung
•    Erhöhter Appetit auf Süßes, um den Mangel an Glückshormonen auszugleichen
•    Gereiztheit

Tipp: Wenn es zurück in den Alltag geht, kann ein pflanzliches Arzneimittel wie Sedariston®  Ihnen wieder zu mehr Ausgeglichenheit und Energie verhelfen. Die Kraft der Pflanzen kann helfen, besser zu schlafen, Stress abzubauen und die Stimmung aufzuhellen.

Beugen Sie vor – so wird Weihnachten nicht zur Belastungsprobe

Das Weihnachtsfest kann eines der schönsten werden, wenn Sie Stress nicht zulassen und versuchen, die Erwartungen herunterzuschrauben – Ihre eigenen und die Ihres Umfeldes. Diese Tipps können helfen, allzu große Spannungen und anschließende depressive Verstimmungen zu vermeiden:

  1. Gespräche mit allen Beteiligten beugen hohe Diskrepanzen zwischen Erwartungen und Realität vor. Sprechen Sie möglichst viel mit allen Familienmitgliedern und Freunden, mit denen Sie das Weihnachtsfest verbringen werden. Sie sollten nicht allein für die Planung verantwortlich sein, also versuchen Sie zu delegieren. So müssen Sie zum Beispiel nicht das komplette Essen samt Sonderwünschen allein zubereiten – wie wäre es, wenn jeder Gast etwas mitbringt oder Sie vorher bei einem Restaurant vorbestellen? Dies spart Ihnen Zeit und am Ende gibt es keinen Grund für Vorwürfe. Ein positiver Nebeneffekt entsteht somit sogar in der Coronazeit zur Unterstützung der lokalen, kleinen Restaurants.
  2. Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse: Was wünschen Sie sich für Ihr Weihnachtsfest? Worum geht es für Sie? Ist Ihnen beispielsweise ein Kirchenbesuch wichtig, aber nicht im straffen Zeitplan unterzubringen? Versuchen Sie, eine oder zwei Stunden für sich selbst freizuschaufeln, um zwischendurch zur Ruhe zu kommen und ganz bei sich selbst sein zu können. Dazu gehört auch das Neinsagen. Besonders wichtig: Kommunizieren Sie Ihre Planungen im Vorfeld, dann gibt es für niemanden Überraschungen.
  3. Kommt es doch zum Streit zwischen Familienmitgliedern? Keine Panik, das muss erst einmal keine Katastrophe sein. Viel wichtiger ist, wie alle Beteiligten damit umgehen. Experten empfehlen, den Konflikt nicht am Tisch vor der leckeren Weihnachtsgans auszutragen, sondern die Situation vorübergehend aufzulösen. Ein Spaziergang oder ein Gespräch unter vier Augen im Nebenraum können helfen.
  4. Besinnen Sie sich zwischendurch immer wieder auf das Wesentliche. Einsamkeit ist an und nach Weihnachten ein häufiger Auslöser für Depressionen. Erinnern Sie deshalb sich selbst und alle anderen zwischendurch daran, wie dankbar Sie für Familie und Freunde sind.
  5. Gemeinsame Unternehmungen schweißen zusammen. Gehen Sie am Nachmittag doch zusammen spazieren! Mit etwas Glück liegt genügend Schnee zum Schlittenfahren. Andere Familien gehen in die Kirche, engagieren sich für Benachteiligte in der Obdachlosenhilfe oder packen Tüten für die Kleiderspende. Organisieren Sie ein digitales Meeting. Verschiedene Internetplattformen ermöglichen den Austausch trotz der nötigen Distanz. Gemeinsame Aktivitäten lenken den Fokus auf die wichtigen Dinge und schweißen als Verbund zusammen!

Achtsamkeit und Entspannung im Alltag helfen gegen Weihnachtsstress

Möglicherweise wenden Sie im Alltag ohnehin bereits Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation (PMR) oder autogenes Training an, vielleicht praktizieren Sie auch Yoga. Das ist wunderbar! Nehmen Sie sich verstärkt Auszeiten für sich. Diese müssen nicht lang sein, nur bewusst eingeplant werden. Achten Sie auf die Zeichen Ihres Körpers und bleiben Sie ganz bei sich – ganz besonders in der Advents- und Weihnachtszeit und im neuen Jahr!

 

Erhalten Sie wertvolle Informationen und Tipps zu mehr Gelassenheit und innerer Stärke

Zum Expertenrat